Eigentlich geht ja gerade nichts, zumindest nicht viel angesichts der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. „Aber wir können doch schon Pläne schmieden“, sind sich drei junge Frauen einig. Die Stadtteilmanagerinnen Anne-Katrin Schulz und Sara Köhler sowie Eleni Evangelidou, seit 1. Januar 2021 Integrationscoach beim Verein Mecklenburger Stiere Schwerin e.V., wollen gemeinsam – und das im wahrsten Sinne des Wortes – Bewegung ins Viertel bringen. 

„Es gibt unglaublich viele Vereine in Neu Zippendorf und Mueßer Holz. Wir engagieren uns, um das Image in beiden Stadtteilen zu verbessern, um Nachbarschaft zu leben und Aktivitäten in Gang zu bringen“, erläutert Anne-Katrin Schulz. Leider sind nicht alle Angebote ausreichend bei den hier lebenden Menschen bekannt. Das Interesse an Sport sei aber ziemlich groß, versichern die beiden Stadtteilmanagerinnen. 

„Der Handball der Mecklenburger Stiere ist sehr attraktiv: Ob bei den Spielen der ersten Männermannschaft oder der erfolgreichen Nachwuchsarbeit. Das Jungstiere Centrum befindet sich im Mueßer Holz. Die Wege zu gemeinsamen Aktivitäten und sportlicher Betätigung sind ziemlich kurz“, sagt Leni Evangelidou. Die erfahrene Rückraumspielerin kann das natürlich gut beurteilen und hat deshalb ihre sportliche Leidenschaft mit neuen beruflichen Perspektiven verknüpft. Als Integrationscoach hat sie sich zur Aufgabe gemacht, über den Handball Menschen einander näher zu bringen. „Wenn es uns gemeinsam gelingt, Kinder zu begeistern, dann erreichen wir auch deren Eltern und können insgesamt für eine größere Identifikation mit den Stadtteilen aktiv werden“, sind sich die drei jungen Frauen einig. Dass der Handballsport dabei eine gute Wahl ist, liegt auf der Hand. „Sport fördert die Gesundheit, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und schafft Begeisterung“, betont Vereinssportlehrer Robert Schneidewind vom Verein Mecklenburger Stiere Schwerin e.V. „Wir haben natürlich ein Interesse daran, vor allem in den Grundschulen noch präsenter zu werden und auf unsere Angebote aufmerksam zu machen. Dafür möchten wir gern offene Hallenzeiten in Anspruch nehmen.“ Schnell waren sich die neuen Verbündeten einig, dass über Flyer, Aushänge und vor allem Netzwerkarbeit erste Schritte zur Intensivierung der Zusammenarbeit erfolgen sollen. Und die eingangs genannten Planungen nehmen auch schon Gestalt an. So soll es einen gemeinsamen Gesundheitstag geben. Die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Großen Dreesch gehen einher mit 50 Jahren Leistungshandball im Traditionsverein. „Das wollen wir gern zusammen feiern: beim Stadtteilfest und auch bei speziellen Handballtagen. Wir freuen uns sehr auf gemeinsame Aktionen“, so die Stadtteilmanagerinnen. Wann welches Fest gefeiert wird, hängt von der Entwicklung der Pandemie ab. Auf jeden Fall erfolgen rechtzeitig entsprechende Informationen.

Auch im Verein Mecklenburger Stiere e.V., der als Mehrspartenverein verschiedene Sportarten anbietet, ist die Stadtteilarbeit, die Eleni Evangelidou jetzt anschiebt, sehr willkommen. „Wir stehen seit vielen Jahren für Integration: Unsere Türen sind für alle offen, die Interesse mitbringen“, sagt Geschäftsstellenleiter Mathias Wächter. Und wenn hoffentlich bald wieder die mehr als 150 Kinder und Jugendliche ihr Training in fünf verschiedenen Sporthallen auf dem Großen Dreesch aufnehmen können, wird es sicher Gelegenheit geben, den Nachwuchs-Handballern zuzuschauen. Während die Jüngsten der F-Jugend im Turnierbetrieb erste Spielerfahrungen sammeln, sind von der E-Jugend bis zur U23 alle Mannschaften im (derzeit noch ruhenden) Ligabetrieb aktiv. Darüber hinaus begeistern sich bei den Minis die Kleinsten bei Bewegung und Spielen mit dem Ball.   Barbara Arndt