
Kampfbetonte Partie in der Jugendbundesliga endet 28:28 (10:16)
Es war das erwartet schwere Handballspiel: Die A-Jugend vom Verein Mecklenburger Stiere Schwerin e.V. erzielte im Sechzehntel-Finale der deutschen Meisterschaft ein Unentschieden gegen GWD Minden mit 28:28 (10:16). Vor 280 Zuschauern sorgten die ersatzgeschwächten Jungstiere damit für ein Ausrufezeichen auf dem für sie völlig neuen Parkett und gegen einen unbekannten, durchaus erfahrenen Gegner. Die Gäste galten als Favorit und legten in der sehr körperbetonten Partie entsprechend vor. Insbesondere in der ersten Halbzeit war die Begegnung in Teilen zerfahren und von etlichen technischen Fehler auf beiden Seiten geprägt. Die Mindener nutzten den Respekt der Jungstiere für sich. Unpräzise Abschlüsse, fehlerhafte Pässe, Nervosität: Die Schweriner kassierten einige Gegenstöße, welche die Gäste enteilen ließen (3:8, 16.; 5:11, 20.; 8:14, 25.).
Doch bekanntermaßen hat eine Partie zwei Halbzeiten. Und in die zweite kehrten die Jungstiere mit einem deutlich überzeugenderem Auftritt und als andere Mannschaft auf die Platte zurück. Sie nutzten ihre starke Abwehrreihe und eine abermals sehenswerte Torhüterleistung von Janis Sarrach für sich aus und wandelten einen 8-Tore-Rückstand Stück für Stück zum Remis. Zuvor gelang es dem Team vom TSV GWD Minden, den Vorsprung auf sage und schreibe acht Treffer auszubauen (11:19, 34.). Erst in der 53. Minute waren die Gastgeber dran: Sie erzielten den Anschlusstreffer zum 24:25. Die Jungs aus Minden betonten erneut ihre Entschlossenheit, beide Punkte mitzunehmen (24:27, 57.). Doch für die Schweriner Jugendlichen war das Spiel noch nicht vorüber: 60 Minuten kämpfen ist die Devise. Sie machten es noch einmal richtig spannend, glichen in der Schlussminute aus (27:27) und holen sich zwei Sekunden vor Abpfiff per Siebenmeter das akzeptable Endergebnis (28:28). Über die gesamte Partie und insbesondere in den Schlussminuten wurden die Jungstiere von einem begeisterten Publikum regelrecht getragen. Stehende Ovationen nach Abpfiff zollten den Spielern und ihren Unterstützern eine Menge Respekt.
So sicherten sich die jungen und sehr erfolgreichen Handballer der Landeshauptstadt Schwerin ein glückliches, aber verdientes Unentschieden. Und damit eine gute Voraussetzung für das Rückspiel am kommenden Sonnabend. Dann entscheidet sich in Minden, wer ins 1/8-Finale einzieht und für die neue Saison in der Jugendbundesliga gesetzt ist. Die Jungs des Trainerteams Michael Gutsche, Teo Evangelidis und Ronald Bahr hoffen auf eine volle Bank und vielleicht eine Überraschung. „Mit dem Enthusiasmus der zweiten Halbzeit müssen wir in Minden 60 lange Minuten spielen“, so Trainer Teo Evangelidis. „Die Partie wird hart. Wir haben jetzt eine Menge zu analysieren und eine gute Vorbereitung zu absolvieren.“ Sein Partner an der Seitenlinie, Michael Gutsche, attestiert den Jungstieren Charakter. „Für den Moment ist das Ergebnis gegen Minden ein gutes. Wir werden alles daran setzen, die nächsten Runde zu erreichen.“ Barbara Arndt
Sarrach – Voltin, Kuhn 6, Bonin 3, Seiffart, Kruschke, Bahr 4, Hahn 3, Reimann 3, Koch 3/3, Koscielski 2, Lübbert 4, Rassau
Mit einer starken Abwehrreihe erschwerten die Jungstiere ihren Gästen erfolgreiche Abschlüsse. Foto: Dietmar Albrecht