Ole Präckel

Top-Team der Mecklenburger Stiere scheidet im Viertelfinale des DHB-Pokals mit 24:29 (9:14) gegen Rodgau aus

Die Hoffnung war bis kurz vor dem Anpfiff da: Im entscheidenden Viertelfinal-Rückspiel des DHB-Pokals gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden wollten die A-Jugendlichen vom Verein Mecklenburger Stiere Schwerin e.V. noch einmal mit voller Kapelle zur Höchstform auflaufen. Der erneute Ausfall von Leistungsträgern und Aktive, die aus gesundheitlichen Gründen nicht vollen Einsatz bringen konnten, machten die Partie zur einer wahren Herausforderung. „Am Anfang waren wir noch guten Mutes“, sagte Trainer Michael Gutsche später. Doch durch eine fragwürdige direkte rote Karte in der zehnten Spielminute musste mit Jannes Bonin der zentrale Abwehrspieler das Feld verlassen. „Das war eine sehr harte Strafe“, schätzte Michael Gutsche ein. Und sie traf die Mannschaft, die sich insbesondere in der Abwehr fortan neu zu sortieren hatte. Die jungen Hessen nutzten das konsequent und legten mit einem 5 Tore-Lauf mal fix zum 3:8 (19.) vor. Die Jungstiere verkürzten in Folge auf maximal drei Tore Abstand und nahmen beim Halbzeitstand von 9:14 eine gefühlt nicht aufholbare Hypothek mit in die Kabine. Denn sie hätten ihre Gäste – nach dem Hinspielergebnis – mit sieben Toren übertreffen müssen, um im Pokal zu verbleiben.

Die „Baggerseepiraten“ waren die bessere Mannschaft. Die Jungs aus Rodgau agierten clever, erspielten sich Konter und eine zweite Welle, welche die Gastgeber zu oft nicht in den Griff bekamen. Erschwerend kam für die Schweriner hinzu, dass zu viele Spieler ihr durchaus hohes Leistungsvermögen an diesem Tag partout nicht abrufen konnten. Manche Ansagen des Trainerteams blieben offensichtlich ungehört. Das Fazit: Es war kein besonders gutes Spiel, das die Jungstiere am Sonntagnachmittag vor 243 Zuschauer boten. Ungeachtet dessen ging für die A-Jugend der Stiere eine herausragende Saison zu Ende. „Die heutige Leistung schmälert das in keinster Weise. Wir haben eine Menge an Erfahrungen gesammelt und sind sehr stolz auf das, was die Jungs erreicht haben“, so das Trainerteam Michael Gutsche, Teo Evangelidis und Ronald Bahr. Die Schweriner waren als Qualifikant in die Jugendbundesliga eingezogen. Nach einer schweren Vorrunde steigerten sie sich in einer Weise, die niemand erwartet hatte. Gegen renommierte Mannschaften setzten sich die Jungstiere in der Hauptrunde bravourös durch und errangen den Gruppensieg. Die Teilnahme am Viertelfinale des DHB-Pokals ist ohne Zweifel einer der größten Erfolge, die der Schweriner Handballnachwuchs vorweisen kann. ba

Sarrach, Schmidt – Voltin, Kuhn 2, Bonin, Seiffart 1, Kruschke, Präckel 6, Bahr 3, Hahn, Reimann 3, Wolf 1, Koch 4/1, Koscielski 4

Ole Präckel war mit sechs Treffern erfolgreichster Torschütze. Foto: Dietmar Albrecht